MiMiS Geschichte

Eine abenteuerliche Ballonfahrt

“Oh, wie schön! Ich kann die Wolken berühren!“, ruft MiMi vor lauter Freude. Sie macht gerade mit ihren beiden Freunden Marie und Paul eine Ballonfahrt. Gestartet wurde auf dem kleinen Flugplatz in Stockerau und Mark, der Pilot will in gut zwei Stunden in Ebendorf bei Mistelbach mit den Kindern an Bord landen. Das Wetter ist fantastisch. Der blaue Himmel mit ein paar Wolken und die warmen Sonnenstrahlen versprechen einen tollen Ausflug. „Wir kommen!“, ruft Marie und in Paul Gesicht ist ein riesiges Staunen geschrieben. Er kennt die Umgebung vom Flughafen Wien aus dem Flugzeug, wenn seine Familie vom jährlichen Urlaub aus Griechenland dort landet, aber so hoch und dann noch an der frischen Luft war er noch nie in seinem Leben. „Schaut mal, da ist ein Schiff auf der Donau!“, ruft er und beugt sich aus dem Korb des Ballons. „Hallo! Hier oben!“ MiMi und Marie müssen lachen, denn niemand vom Schiff da unten kann Paul hören. Mark schmunzelt etwas und fragt die Drei: „Wollt ihr noch ein wenig höher steigen?“

„Jaaaa!“, rufen alle wie aus einem Munde und schon öffnet Mark das Ventil vom Brenner und die heiße Luft im Innern des Ballons erwärmt sich und lässt sie langsam in die Höhe steigen. „Wow!“, ruft Paul, der immer noch ganz aus dem Häuschen ist. Der Ballon fährt in einer kleinen Schleife über die Donau direkt ins Weinviertel. Die vielen Weinberge um Wolkersdorf herum sind schon in Sicht.

„Da ist die große Mannerfabrik! Können wir nicht einen kleinen Stopp machen und Waffeln für uns alle kaufen?“, ruft MiMi begeistert. Mark antwortet ihr, „Das ist nicht so einfach, ich habe dort keine Landeerlaubnis.“ „Oh, Schade!“, erwidert MiMi. „Ich weiß aber, dass Herbert in Ebendorf eine Überraschung für euch haben wird. Ihr müsst euch nur ein wenig gedulden.“

Die Windräder im Weinviertel drehen sich heute schnell und so steuert der Ballon zügig in Richtung Ebendorf. „Ein Hase schlägt da unten seine Haken. Das sieht lustig aus!“, ruft Marie. „Schau mal, da ist ein zweiter Hase hinter ihm her!“, ruft MiMi. Ein kleiner Vogel begleitet zwitschernd die Ballonfahrer und fliegt kunstvoll in großen Kreisen um sie herum. Dann verschwindet er hinter einer Wolke. Mark fragt die Kinder: „Wir liegen gut in der Zeit, wollen wir eine kleine Extrarunde über der Stadt Mistelbach drehen?“       

„Da beginnt in ein paar Tagen das große Puppentheaterfestival.“, antwortet MiMi. „Vielleicht sehen wir ein paar Puppenspieler, die zum Stadtsaal fahren und ihre Marionetten ausladen.“ „Jaaaa!“, rufen Marie und Paul und Mark steuert den Ballon in Richtung Stadtsaal. Plötzlich verklemmt sich das Ventil vom Brenner. Er ist ein besonnener Pilot und behält die Ruhe. „Deshalb gibt es immer einen zweiten Brenner an Bord.“, sagt er, doch das Ventil scheint sich auch verklemmt zu haben. „Keine Panik, Kinder. Ich bin für so einen Fall vorbereitet.“ Er probiert es nochmals mit beiden Ventilen, aber es tut sich nichts. „Haltet euch gut fest. Ich werde jetzt zur Landung ansetzen. Zum Glück gibt es neben dem Stadtsaal einen kleinen Park, der genug Platz für uns bietet. Auf geht’s!“ Die Kinder rufen durcheinander und Mark beruhigt sie, „Ich habe das geübt, eine außerplanmäßige Landung, sonst dürfte ich gar nicht euer Pilot sein.“, und es scheint zu wirken. Der Ballon sinkt langsam und Mark versucht ihn noch ein wenig zu navigieren, um genau neben dem Brunnen im Stadtpark zu landen. Der Ballon verliert schnell an Volumen und fällt in die Rotbuche, die direkt vor dem Eingang des Stadtsaals steht. Der Korb setzt mit einem kleinen Ruck auf und fällt auf die Seite. Die Kinder, die gerade auf dem Spielplatz spielen, staunen nicht schlecht, als der Ballon direkt neben ihnen landet.  Zum Glück ist den Abenteurern nichts passiert. Die Landung war Dank Marks Können nicht so heftig und sie liegen nur übereinander und beginnen zu lachen. So etwas passiert nicht alle Tage in Mistelbach. In diesem Moment kommen schon die beiden Saalwarte Hannes und Karl aus dem Stadtsaal und helfen MiMi, Marie, Paul und Mark beim Aussteigen. Die Kinder vom Spielplatz kommen gelaufen, um sich die eigenartigen Besucher mit ihrem Flugschiff genauer anzuschauen.

Mark ruft ihnen zu, „Hallo, Kinder! Es ist alles gut! Wir wollten auf dem Flugplatz in Ebendorf landen, aber da ist etwas dazwischen gekommen.“ Die Kinder hören ihm nicht zu und steigen schon in den Korb. „Können wir auch mal!“, rufen sie durcheinander. Die Hilfe ist währenddessen schon unterwegs und Pilot Mark lässt die neugierigen Kinder den Ballonkorb erkunden. Hannes und Karl haben bereits den besten Mechaniker Mistelbachs, Christian vom Autohaus Wiesinger herbeigeholt, während die Feuerwehrmänner von der Feuerwache, die direkt neben dem Stadtsaal steht, mit der Bergung des Ballons beschäftigt sind. Christian checkt die Ventile und murmelt vor sich hin, dass er so etwas noch nicht gesehen hat. Aber kein Problem, für ihn ist alles reparabel, auch wenn es noch so kompliziert erscheint. Umsonst ist er nicht der Automechanikerweltmeister. Die Bergung der Ballonhülle aus der Rotbuche ist schwieriger als gedacht und es wird Markus von Forst + Garten herbeigerufen. Er ist der Spezialist in der Stadt, um mit seinem Werkzeug den verhedderten Ballon fachgerecht aus den Zweigen der Rotbuche zu retten. Herbert ist unterdessen eingetroffen und bringt den Kinder die versprochene Überraschung: eine riesige Ballontorte von Sabine aus der Süßen Kunststube. MiMi, Marie und Paul staunen nicht schlecht. Mit einer so tollen Überraschung haben sie nicht gerechnet. Die Mitarbeiterinnen der Stadtbibliothek kommen auf den Punkt und bringen Kakao und viele Teller für die spontane Jause am Stadtsaal. Cordula, die gerade mit dem Aufbau der Ausstellung im Foyer beschäftigt ist, lädt alle Kinder ein, sich die schönen Ballons, die die Schülerinnen der Mittelschule gebaut haben, anzuschauen. MiMi, Paul, Marie und die anderen Kinder sind begeistert. Solche tollen und altmodischen Ballons haben sie noch nie gesehen und Paul sagt, „ Mit denen können wir ja zurück fliegen!“. MiMi antwortet ihm, „Ich bleibe erst einmal bis zum 26. Oktober hier. Schließlich bin ich doch die MiMi, das Maskottchen der Internationalen Puppentheatertage und ohne mich geht kein Festival.“ Cordula, die Intendantin des Festivals lacht und antwortet, „Genau, liebe MiMi, ohne dich geht hier gar nichts.“

Mark, Paul und Marie beschließen auch zu bleiben. Wann bekommt man schon so viele tolle Puppentheaterstücke in einer Woche zusehen. Und wie aufs Stichwort kommt Helene vom Kulturamt mit einem riesigen Stapel Programmheften, die sie gerade zum Stadtsaal bringen wollte. Die Kinder reißen sich um die schönen bunten Hefte. Während Markus den Ballon befreien konnte und die Feuerwehrmänner unter Herberts und Marks Anleitung ihn wieder zusammenlegen, stellen Hannes und Karl den Korb des Ballons in eine Ecke des Foyers. Übrigens: dort könnt ihr, wenn ihr wollt, mit euch und euren Familien und Freunden ein Foto während des Festivals machen. Und natürlich die vielen fantastischen Puppentheaterstücke besuchen. MiMi freut sich schon auf EUCH!