Mistelbach - Zentrum des Weinviertels

Die erste urkundliche Erwähnung des Gebietes stammt aus dem Jahre 1048; Mistelbach selbst wird erstmals 1130 genannt, erhielt bereits 1372 das erste Jahrmarktsprivileg (Michaelimarkt) und wurde am 5. Juni 1874 von Kaiser Franz Josef zur Stadt erhoben.

Zur Großgemeinde gehören die Katastralgemeinden Ebendorf, Eibesthal, Frättingsdorf, Hörersdorf, Hüttendorf, Kettlasbrunn, Lanzendorf, Paasdorf, Siebenhirten und Mistelbach.
Das Panorama wird von der Stadtpfarrkirche St. Martin beherrscht, die als Wahrzeichen auf dem einstigen Burgberg der Herren von Mistelbach erbaut wurde.
Die Stadt selbst bietet viele kunsthistorische Denkmäler wie:

• den romanischen Karner mit Tympanonfeld
• die gotische Stadtpfarrkirche mit der Sandsteinmadonna (1410)
• die Pestsäule (1598) auf dem Conrad Hötzendorf-Platz
• das barocke Barnabitenkolleg mit Deckengemälden von Rossaforte, Kainz und Maulpertsch (1760)
• die Dreifaltigkeitssäule (1680) auf dem Hauptplatz
• das Barockschlössl mit Weinpresse (um 1720)

Heute ist die Bezirksstadt Mistelbach, der Sitz aller Ämter und Behörden, nicht nur
das wirtschaftliche, schulische, medizinische sowie kulturelle Zentrum des Weinviertels, sondern auch eine beliebte Einkaufsstadt.
Neben seiner Bedeutung als Garnisonsstadt wird Mistelbach als Naherholungsgebiet – Weinlandbad, Langlaufloipen, Rad- und Reitwegenetz – auch für Wiener immer wichtiger. Das milde, niederschlagsarme Klima des Weinviertels lässt hier jenen Wein gedeihen, der im In- und Ausland sehr geschätzt wird – den Grünen Veltliner, dessen Anteil an der Anbaufläche 70% ausmacht. Damit ist das Weinviertel weltweit das größte Grüne Veltliner-Anbaugebiet.

Ein typisches Beispiel für die Pflege alten Brauchtums ist der Hauerumzug beim Mistelbacher Stadtfest: Alle zwei Jahre wird am letzten Sonntag im August die Zunftlade feierlich durch die Stadt getragen und an den neuen „Ober-Zechmeister“ übergeben. Dass dieses Fest seit 1698 ununterbrochen – also seit mehr als 300 Jahren – begangen wird, ist einzigartig in ganz Österreich.

In neue kulturelle Dimensionen begibt sich Mistelbach mit dem im Mai 2007 eröffneten nitsch-museum, welches auf die Werke des Universalkünstlers Hermann Nitsch fokussiert ist.
Ein besonderes Highlight ist die derzeitige Ausstellung „Königreiche der Eisenzeit" im MAMUZ Museum Mistelbach. Die Weinviertler Malakademie, die ebenfalls auf diesem Gelände untergebracht ist, betreut den künstlerischen Nachwuchs.

Neben den Internationalen Puppentheatertagen ist Mistelbach bekannt für die „Eibesthaler Passion“ (nächste Aufführungen  in der Fastenzeit 2023, gespielt mit 1 m hohen geschnitzten Holzfiguren), für Kunst im öffentlichen Raum wie den „Dionysosweg“ in Mistelbach, die „Kulturlandschaft Paasdorf“, den „Tausammler“ in Frättingsdorf, das Kunstprojekt „Zwischenraum“ mit dem Weinviertelfries „Gemischter Satz“ von Heinz Cibulka in Mistelbach, das „Landschaftsmosaik“ in Hörersdorf, den „Baumkreis im Veltinerland“ in Kettlasbrunn, die „Blume“ in Hüttendorf, "Horizontalturm" in Lanzendorf, weiters für internationale Musiksymposien, für den Kompositionswettbewerb „MusicMaker“, den Dance-Captain, die Sommerszene, die Kabarettschiene, zahlreiche Konzertveranstaltungen, das Mistelbacher Stadtfest, den Weinfrühling und großartige Veranstaltungen im Advent.

Mistelbach ist die Partnerstadt von Neumarkt in der Oberpfalz (Deutschland) und der ungarischen Stadt Pécel (nahe Budapest) freundschaftlich verbunden.